Schwammerl-Exkursion mit Till Lohmeyer im Rotter Forst
Der Herbst ist für den passionierten Schwammerlsucher die Jahreszeit, um seinem liebsten Hobby zu frönen. Was gibt es Schöneres, als die heimischen Wälder zu durchstreifen und das ein oder andere Kleinod zu entdecken?
Das dachte sich auch der Obst- und Gartenbauverein Rott am Inn und lud Anfang Oktober Interessierte zu einer Schwammerl-Exkursion mit dem weithin bekannten Pilzexperten Till Lohmeyer ein.
Gestartet wurde am Wanderparkplatz im Rotter Forst mit einer kleinen Einführung in die geheimnisvolle Welt der Pilze, die mehr können als nur den Speiseplan zu bereichern. Sie werden in der jahrtausendealten chinesischen Medizin zu Heilzwecken verwendet. Sie werden in der Industrie erforscht, um nachhaltige Baustoffe herzustellen oder als vegane Alternative zu Lederwaren. Vor allem aber sind sie der größte und effizienteste Recyclingbetrieb der Welt. Ohne Pilze gäbe es keine Wälder, keine Pflanzen, schlicht kein Leben. Erst mithilfe von Bodenorganismen und Pilzen können Mineralstoffe aus organischem „Abfall“ aufgeschlossen und für die Pflanzen verfügbar gemacht werden.
Gebannt lauschten und staunten die Exkursionsteilnehmer, als es anschließend mit dem Mykologen in den Wald ging: welche Formen- und Farbenvielfalt, aber auch unterschiedlichen Gerüche – unter anderem ein wichtiges Erkennungsmerkmal - unsere heimischen Schwammerl haben können.
Auch alte Hasen unter den Pilzkennern konnten viel Neues erfahren. Oder wussten Sie, dass eine Täublingsart, die als guter Speisepilz gilt, nach Fischsud „duftet“? Dass der Violette Lacktrichterling, der mit seiner Farbe eher nach einem Pilz für eine Hexensuppe aus dem Märchen aussieht, essbar ist? Dass Baumschwammerl genau wissen, wo oben und unten ist und ihre Wuchsrichtung aktiv nach der Schwerkraft ausrichten?
Nachmittags konnten Interessierte ihre Schwammerlfunde vom Pilzberater begutachten und bestimmen lassen.
Wichtig ist für Pilzliebhaber und solche, die es werden wollen, in erster Linie, die zehn bis fünfzehn gefährlichsten Giftpilze zu kennen und Apps, die bei der Pilzbestimmung helfen sollen, mit großer Vorsicht zu genießen. Wenn einem sein Leben lieb ist, dürfen ausschließlich einwandfreie und frische Exemplare in die Pfanne wandern, die man sicher kennt, so der Appell des Pilzsachverständigen und das Resümee eines rundum gelungenen und informativen Tages, der ganz im Zeichen der Pilze stand.